Wie bereits berichtet, haben wir uns im Zuge der Vorbereitungen für das kommende Jahr in den letzten Monaten verstärkt Gedanken dazu gemacht, wie wir unsere Socken noch regionaler herstellen lassen können. Das Resultat unserer neuerlichen Recherche war dabei zunächst ernüchternd: Socken aus Deutschland, regional und fair hergestellt, mit voller Transparenz und vor allem auch mit einem Partner, dem wir vertrauen können und der uns bei unseren (manchmal nicht ganz einfachen) Unterfangen unterstützt, das ist gar nicht so einfach!

Doch manchmal liegt das Gute sehr nah: Vor zwei Jahren hatten wir schon einmal Kontakt zu einer Sockenstrickerei, die in einem Vorort von Crailsheim als Familienbetrieb produziert. Damals waren wir noch auf der Suche nach einer eigenen Sockenstrickmaschine und besuchten die Strickerei, um uns einen Strickautomaten im laufenden Betrieb anzusehen. Diesen Kontakt haben wir genutzt, um Familie Ruf, die Inhaber der Jagstheimer Strumpffabrik, am 21. November erneut zu besuchen – dieses Mal unter anderen Vorzeichen. Auf der Suche nach einem neuen Hauptlieferanten für unsere Socken wollten klären, ob der mittelständische Familienbetrieb, der nur wenige Kilometer von unserer Färberei entfernt liegt, unsere Anforderungen an die nachhaltige Produktion von Socken erfüllen würde.

Wie schon bei unserem ersten Besuch, waren Frau und Herr Ruf sehr nett und zuvorkommend. In ihrem Laden, neben da Fabrik, konnten wir uns in einer sehr offenen Atmosphäre und bei jeder Menge Kaffee austauschen. Im Gespräch, erzählten wir, von der Idee, die hinter unseren nachhaltig produzierten Socken steckt, klärten Details zum Aufbau der Socken und den verwendeten Garnen und diskutierten Lieferwege und Farbkombinationen. Herr Ruf ließ uns dabei an seiner jahrzehntelangen Erfahrung im „Socken-Business“ teilhaben und beantwortete jede unserer Fragen geduldig und verständnisvoll – als Branchenfremde ist es oft nicht ganz einfach in Gesprächen die richtigen Worte zu finden.

Eben erst angekommen, vergingen die Stunden wie im Flug. Nach einer kurzen Führung durch die Fabrik verabschiedeten wir uns und fuhren heim. Die Rückfahrt nutzen wir zu einer eifrigen Diskussion der Vor- und Nachteile des neuen Produzenten in spe.

Gespannt warteten wir die nächsten Tage auf ein konkretes Angebot für die Produktion farbiger Business und Sneaker Socken. Rechtzeitig zum Wochenanfang traf das Angebot ein. Natürlich waren die Produktionskosten etwas höher, als bei unserem bisherigen Produzenten – das hatten wir erwartet. Die Preissteigerung, nehmen wir aus mehreren Gründen aber gerne in Kauf:

• die Jagstheimer Strumpffabrik liegt nur wenige Kilometer von unserer Färberei und nur ein paar Stunden mit dem Auto von uns entfernt – das hilft uns jede Menge CO2 zu sparen, da wir die Transportwege und -zeiten stark verringern können.

• Familie Ruf ist sehr sympathisch und wir glauben, dass wir auch auf persönlicher Ebene sehr gut zusammenpassen. Für uns ist das ein sehr wichtiger Faktor.

• Mit seiner langjährigen Erfahrung wird uns Herr Ruf dabei helfen, unsere Socken noch besser zu machen. „Besser“ bedeutet für uns vor allem, passgenauer und langlebiger, was unsere Idee von Nachhaltigkeit maßgeblich unterstützt.

• Wir haben zukünftig die Möglichkeit auch kleinere Chargen zu bestellen, was uns dabei helfen wird, noch flexibler auf eure Anfragen zu reagieren und unser Sortiment zu erweitern. Insbesondere betrifft das Experimente mit neuen Farben und Mustern.

Nach nochmaligem Abwägen aller Vor- und Nachteile haben wir uns kurz vor Weihnachten dazu entschlossen, unsere Socken künftig bei der Jagstheimer Strumpffabrik produzieren zu lassen. Der Wechsel unseres Hauptlieferanten ist ein gewaltiger und nicht ganz einfacher Schritt für uns. Vieles will bedacht sein und eingespielte Prozesse müssen geändert werden. Wir glauben aber, dass dieser Schritte dazu führen wird, dass unsere Socken noch besser werden. Wir freuen uns deshalb bereits auf die Zusammenarbeit und die ersten (neuen) Socken!