Dosentomaten und T-Shirts

Was haben diese Dosentomaten mit diesem T-Shirt gemeinsam?

 

Richtig! Beide Produkte werden damit beworben, zu 100% aus einem bestimmten Material / einer Zutat zu bestehen. Bei Beiden ist dies nicht korrekt.

Wirft man bei der Tomatendose einen Blick auf die Rückseite, werden – entsprechend den geltenden Gesetzen – die verwendeten Zutaten aufgeführt:

 

  • 60% ungeschälte Tomaten
  • 39,9% Tomatensaft
  • Zitronensäure

 

Auch wenn es sich hier (laut Packungsangabe) nur um 0,1% Zitronensäure handelt. Die Angabe auf der Dosenvorderseite ‚Aus 100% sonnengereiften Tomaten‘ ist nicht richtig und irreführend. Dies ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln noch ein harmloses Beispiel. Mehr hierzu findet ihr auf der Seite Foodwatch.

 

Nun zu unserem T-Shirt:

Auf dem Label mit der Auszeichnung steht in schlichten Buchstaben ‚100% Baumwolle Bio/Organic‘ geschrieben. Dies stellt bei vielen Textilien ein Qualitätmerkmal dar. Baumwolle gilt allgemein als sehr gut geeignet für T-Shirts, da es Feuchtigkeit schnell aufnimmt und das Shirt angenehm zu tragen ist. Leider stimmt die Deklaration ‚100% Baumwolle‘ in keinster Weise. Bei dem hier angesprochenen T-Shirt ist einerseits das Garn gefärbt worden und enthält dadurch reaktive Farbstoffe und nicht genauer bekannte Hilfsmittel aus dem Färbeprozess. Diese sind vielfach bedenklich oder sogar giftig.

 

Desweiteren befindet sich ein Aufdruck auf dem Shirt. Je nach Art des Textildrucks werden unterschiedliche Mittel und Chemikalien verwendet. All dies wird nicht kenntlich gemacht. Der Verbraucher wird mit einer schlichten Angabe der verwendeten Faser abgespeist.

Rechtlich ist das vollkommen in Ordnung. Die 2014 von der EU erlassene Textilkennzeichnungsverordnung regelt – wie es der Name schon sagt – mit welchen Informationen ein Textil gekennzeichnet sein muss. Laut der Verordnung ist es nicht notwenig, die verwendeten Chemikalien/Farben/Hilfststoffe anzugeben.

 

Wir finden das bedenklich! Unsere Textilien bestehen bis zu 10% aus nicht deklarierten Materialien, welche nicht selten schädlich für den Körper sind. Dies muss klipp und klar auf den Etiketten und Labels der Kleidung kenntlich gemacht werden! Auch wenn die Situation bei den Lebensmitteln nicht perfekt ist, werden die Inhaltsstoffe (zumindest meistens) korrekt ausgewiesen und sind auf der Packung nachzulesen.

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